B15L Neubau Planung 2018-2019 Realisierung 2019 - 2020
Nördlich von Linz, unmittelbar hinter dem Pöstlingberg, dort, wo das Linzer Stadtgebiet beinahe schon vollständig in das Mühlviertler Hügelland übergegangen ist, steht das Doppelhaus B15L. Der klassischen Form der Doppelhaustypologie in ihrem Anspruch an Symmetrie folgend, stehen zwei voneinander abgerückte, auch in der Höhenlage versetzte kompakte Baukörper Rücken an Rücken an einem mäßig geneigten Osthang.
Diese bilden so wie auch in ihrer formalen Geradlinigkeit eine Einheit, ohne einander zu nahe zu kommen. Einander zugewandt sind die Erschließungsflächen und Funktionsräume, Wohn- und Schlafräume öffnen sich jeweils in entgegengesetzte Richtungen in den von an Dichte und Höhe unterschiedlichem Baum- und Buschwerk begrenzten Garten.
Die Kuben des Doppelhauses werden aus Thermohohlwänden mit glatter, heller Sichtbetonfläche und raumhohen Verglasungen gebildet, deren reduzierte Flächigkeit bewusst in ein Spiel zwischen Natur und Architektur mit den sanften, grünen Hügeln des ansteigenden Mühlviertels treten. Dieses Spiel setzt sich in einer Variation und Verdoppelung in den Oberflächen der Innenräume fort: die sägerau geschalte Sichtbetoninnendecken spiegeln das Eichenholzparkett, die Möbelbauelemente aus Eichenholz stehen nur in einem scheinbaren Kontrast zu den Oberflächen aus Sichtbeton und grauem Eternit. Schließlich rahmen die Fenster als Schnittstelle zwischen Architektur und Natur in Fichte die Verglasungen, werden aber ihrerseits selbst wiederum in Beton gefasst, sodass hier die Natur von der Architektur gefasst wird wie außen die Architektur von der Natur.